Man war das eine Saison... Drucken
BWD News
Mittwoch, den 08. Juli 2009 um 17:37 Uhr

 

oder die Sicht der Fans und Interview mit Profis.

Gratulation an dieser Stelle zum glücklichen Gewinner der Meisterschaft nach OLDENBURG. Somit ging der Titel zum ersten Mal an dieses Team. Der folgende Artikel soll auf die zu stellenden Fragen zu der abgelaufenen Saison eingehen. Es existierten einige Probleme in dieser Saison. So gab es, zumindest gefühlt, zu wenige und zu schlechte Partien live bei Sportdigital; waren es z.B. wirklich über hundert Spiele? Die Eurosport Übertragungen waren qualitativ nicht das Gelbe vom Ei. Zu guter Letzt kämpfen einige Vereine in der Liga (u.a. Nördlingen) mit der schlechten Medien-Präsenz der Liga, wodurch es sehr schwierig ist geeignete und solvente Sponsoren zu finden. Der letzte Punkt ist nun wirklich gravierend und beeinträchtigt den sportlichen Betrieb wohl immens.

 

Gehen wir dazu mal näher auf die Sicht der Fans ein.

 

1. Sportdigital:

Schön, dass ein Sender (auch wenn es ein Bezahlsender ist) die BBL im TV und sogar im Internet überträgt. Den vollmundigen Versprechungen ist man wohl kaum nachgekommen, denn als Fan hatte man das Gefühl weitaus weniger als die beworbenen 100 Spiele der BBL gesehen zu haben. Zu beachten ist, dass die Spiele im Pokal nicht dazu gezählt werden dürfen, da Pokal und nicht Liga, was es nur noch weniger Spiele werden lässt.

Bescheiden findet der Fan, dass es Tage in den Playoffs gab, an denen zwei Spiele stattfanden, von denen aber kein einziges übertragen worden ist und man nur HBL-Wiederholungen sehen konnte; Tage an denen zwei Play-Off-Spiele waren, diese aber zur gleichen Zeit und somit nur eines (gefühlt das uninteressantere) übertragen wurde.

Generell sind die Übertragungen gut. Einen faden Beigeschmack hat der Fan nur bei der meist nicht geraden Auswahl der Partien, wie man es in zu vielen Foren lesen kann. Es bleibt somit festzuhalten, dass die Umsetzung der gezeigten Spiele gut ist, aber der „Programmdirektor" noch einiges zu lernen hat.

 

2. Eurosport:

Noch viel schöner als Punkt eins. Ein Sender zeigt die Play-Offs und dies ohne Zusatzkosten für den „Anwender". Zu fragen bleibt nur warum die Umsetzung so viel schlechter ist als bei Sportdigital? Das Bild war extrem schlecht und zudem noch schlecht gezoomt. Die Moderatoren waren zwar gut aber die Übertragungsqualität der Stimmen mies. Ob dies die richtige Werbung für das Produkt BBL ist, bleibt abzuwarten.

 

3. BBL:

Warum schafft es die Liga nicht, das Produkt BBL besser zu platzieren?

Waren die Zeiten schön, als man noch auf Sat. 1 eine eigene BBL-Sendung hatte… Der Fan sieht einfach nicht, wo das große Problem liegen kann, die BBL besser zu vermarkten. Es kann doch nicht so schwer sein diesen „Job" besser zu machen als in den letzten Jahren; zumal wir in Europa zwar nicht zu den stärksten Ligen gehören, aber mit durchschnittlich 3.666 Zuschauern im Schnitt, in Sachen Zuschauerzuspruch zwar hinter Spanien und Italien, aber auf einem mehr als guten dritten Rang liegen (BBL: Europäisches Zuschauerranking 2008/09).

Klärungswürdig ist auch die Frage nach dem neuen, für die meisten Fans unlogischen, Punktesystem. Warum bekommt man als Verlierer einen Punkt? Wir finden eine Regel nahe am Eishockey gut. So würden wir dem Sieger allgemein drei Punkte geben und dem Verlierer nichts. Geht das Spiel jedoch in die Verlängerung bekommt der Sieger noch zwei Punkte und der unglückliche Verlierer würde noch mit einem Punkt getröstet werden.

Das wir kritisch mit den Schiris umgehen, sollte man mittlerweile gemerkt haben. Auch unsere Leser denken nach Beendigung der „Schiedsrichter- Umfrage" ähnlich. So stellt sich nach dem Finale die Frage, warum darf ein dominanter Schiri wie Herr Schmidt im Finale die letzten drei Spiele leiten?? Dies hat etwas „Geschmäckle" bei einem so dominanten Schiri, denn er setzt regelmäßig nur seine Entscheidung durch… Darf ein Schiedsrichter die letzten drei Spiele leiten??? Wir meinen Nein, egal um wen es sich handelt.

 

4. Sponsoren/Vereine:

Tragisch ist die allgemein schlechte Medienpräsenz für die Vereine. Welcher Sponsor zahlt schon gerne für etwas von dem kaum einer etwas mitbekommt… Die aktuellen Fälle in der Liga sind wohl allen bekannt. Die BBL neigt dazu diese Fälle runter zuspielen (wie man beim fünften Finalspiel vom Geschäftsführer der BBL selbst hören konnte).

 

Insgesamt ist die Lage zwar nicht grade gut, wir als Fans denken aber, man kann esrecht einfach zum Besseren wenden. Wie die Profis es sehen, soll nun in Antworten zu unseren Fragen und allgemeinen Stellungnahmen der Profis geklärt werden. Dazu stellen sich „leider" nur zwei Parteien dem Interview, da sich Sportfive/Sportdigital nicht zu dem Thema äußern wollten.

 

Im genaueren stellten sich folgende Personen dem Interview:

 

Herr Kaiser (Leiter Kommunikation und Medien der BBL)

Herr Kaiser (Leiter Kummunikation und Medien der BBL) Basketball-Bundesliga

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und

 

Herr Muziol (Public Relations bei den GIANTS DÜSSELDORF).

Herr Muziol (Public Relations bei den GIANTS DÜSSELDORF) Basketball in Düsseldorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie kann man die schlechte Medienpräsenz der BBL verbessern?

 

BBLEinspruch: Von schlechter Medienpräsenz kann überhaupt nicht die Rede sein. Wir haben Zuwächse bei den Öffentlich-Rechtlichen um ca. 20 Prozent. Vor allem die dritten Programme haben in der abgelaufenen Saison reichlich Gebrauch von dem ihnen zur Verfügung stehenden Material gemacht. Darüber hinaus war die BBL, seit längerer Zeit wieder, mit zehn Spielen, darunter die Playoffs, live im Free-TV auf Eurosport zu sehen. Nicht zuletzt hat unser TV-Partner sportdigital in sehr erheblichem Umfang Live-Spiele produziert und ausgestrahlt – und zwar über Kabel, zum Beispiel bundesweit über Kabel Deutschland zu empfangen, Satellit und im Internet.

 

GIANTS„Schlechte Medienpräsenz" ist ganz sicher ein zu hartes Urteil. Insbesondere, wenn man die umfangreiche Berichterstattung von Eurosport während der diesjährigen Playoffs berücksichtigt. Die Live-Übertragungen von Eurosport haben sehr großen Anklang gefunden – das hat mir zum Beispiel das überaus positive Feedback meiner Kollegen von den anderen Düsseldorfer Profi-Clubs eindrucksvoll belegt.

Klar ist aber auch: Basketball hat, was die Berichterstattung in den Medien angeht, noch Luft nach oben. In einer vom Fußball dominierten Medienlandschaft ist es für andere Sportarten allerdings nur sehr schwer, dieses Monopol zu durchbrechen. Es bedarf hier eines klugen Konzeptes, bei dem sicherlich auch neue Wege beschritten werden müssen, was mit sportdigital.tv bereits geschieht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Liga und Clubs diese mediale Herausforderung gemeinsam meistern werden.

 

Wie sehen Sie die Lage (Wirtschaftskrise, Sponsoren, Medien) der Liga und Vereine?

 

BBLDie Wirtschaftskrise, von der niemand weiß, wann sie beendet sein wird, können weder die Vereine noch die Liga ignorieren. Deswegen haben wir die Vereine bereits im Januar darauf aufmerksam gemacht, ihre Etats für die Spielzeit 2009/2010 bewusst konservativ anzusetzen. Obwohl der Lizenzligaausschuss einigen Vereinen noch ein paar „Hausaufgaben" in Form von Nachbesserungen mit auf den Weg gegeben hat, gehen die Klubs gut gerüstet in die kommende Saison.

 

GIANTSDiese Frage pauschal zu beantworten halte ich für nahezu unmöglich. Hierfür ist die Liga zu heterogen. Klar ist aber, dass sich die Vereine globalen Einflüssen wie der Wirtschaftskrise nicht entziehen können. Auf die Krise haben die Vereine mit einer konservativen Planung ihrer Budgets und die Liga mit einer Modifizierung ihres Lizenzierungsverfahren reagiert. Dass eine wirtschaftlich so schwierige Zeit für die Gewinnung neuer Partner und Sponsoren nicht hilfreich ist, dürfte jedem klar sein. Umso mehr müssen wir daher unsere Strategien hinterfragen, um in allen Belangen noch besser zu werden.

 

Wie zufrieden sind Sie mit den Fernsehübetragungen (Sportdigital: Menge und Auswahl, Free-TV)?

 

BBLWie bereits oben erwähnt, hat sich die TV-Situation positiv entwickelt. Sicherlich gibt es noch Luft nach oben, beispielsweise, dass es uns gelingen sollte, regelmäßig ein Live-Spiel im Free-TV zu positionieren. Gleichwohl sind wir auf dem richtigen Weg und werden weiter hart dafür arbeiten, dass der Fan und der bislang weniger BBL-Interessierte in Zukunft noch mehr Bewegtbilder aus der Liga zu sehen bekommt. Was die Auswahl der Spiele auf sportdigital angeht, so gilt es zu berücksichtigen, dass nicht alle BBL-Klubs frei über die Hallen verfügen können. Darüber hinaus sehen unsere Regularien vor, dass die international tätigen Mannschaften geschützt werden. Soll heißen, wenn dienstags, mittwochs oder donnerstags europäische Begegnungen angesetzt sind, dann kommen diese Teams für eine TV-Übertragung am Donnerstag nicht infrage.

 

GIANTSNochmals: Die Übertragungen von Eurosport waren ein großer Gewinn für die Liga. Gerne hätte ich auch Spiele der GIANTS Düsseldorf in diesem Rahmen erlebt. Über die Menge und Qualität der von sportdigital.tv übertragenen Partien lässt sich aus meiner Sicht ebenfalls nicht streiten. Nun gilt es, das Free-TV-Angebot weiter zu steigern.

 

Warum bekommen die lokalen TV-Sender nicht mehr Rechte?

 

BBLWir haben mit unserem Partner sportdigital eine Lösung erarbeitet, die den Lokalsendern diverse Rechte einräumt. Sollten sie mehr wollen, müsste dies entsprechend verhandelt werden. Sehen Sie: Die Veräußerung von Fernsehrechten ist eine der wichtigsten Einnahmequellen, übrigens in jeder großen Mannschaftssportart. Der Wettbewerb der Liga stellt einen Wert da.

 

GIANTSDies ist eine Detailfrage, die der Rechtevermarkter – in diesem Fall Sportfive – am besten beantworten kann. Nur soviel: Die Vermarktung von Fernsehrechten ist eine überaus komplexe und nicht zu unterschätzende Angelegenheit.

 

Wie diskussionswürdig ist aus Ihrer Sicht die Situation der Schiedsrichter?

 

BBLEins vorweg: Es lässt sich immer trefflich über die Leistungen der Unparteiischen diskutieren. Dies liegt in der Natur dieses „Jobs" und ist systemimmanent. Sicherlich hat es auch in der zurückliegenden Spielzeit Entscheidungen gegeben, die als falsch einzustufen sind. Kein Referee kann sich von Fehlern freisprechen – dies gilt im Übrigen auch für die anderen Protagonisten auf dem Parkett. Jedoch reflektieren die Schiedsrichter sehr selbstkritisch ihr eigenes Handeln; zudem gibt es eine detaillierte Nachbereitung in Zusammenarbeit mit dem Schiedsrichter-Beobachter beziehungsweise in Form eines DVD-Studiums.

 

GIANTSÜberhaupt nicht. Solange es Schiedsrichter gibt, wird es auch strittige Entscheidungen geben. Egal ob die Referees nun Profis sind oder nicht. Genau das macht doch den Reiz aus.

 

Warum darf ein Schiedsrichter in den Play-Offs (Finale) drei Spiele hintereinander pfeifen?

 

BBLIn den Playoffs kommen die besten Schiedsrichter zum Einsatz. Das ist die Maxime, nach der verfahren wird.

 

GIANTSs.o.

 

Wie ist Ihre Meinung zum neuen Punktesystem?

 

BBLWir sind da leidenschaftslos. FIBA Europa hat die Vorgabe gemacht, dass die Verbände und deren Ligen künftig dieses System anzuwenden haben. Dies haben wir zu akzeptieren und umzusetzen.

 

GIANTSOb es dieser Änderung bedurft hat oder nicht ist sicherlich diskussionswürdig. Fakt ist, dass das neue Punktesystem nun in Kraft getreten ist – wir werden uns alle sicherlich schnell daran gewöhnen.

 

Aussicht für die nächste Saison: Auf was dürfen sich Fans, Vereine, Sponsoren, die Liga und die Schiedsrichter freuen… oder auch nicht?

 

BBLAuf spannende, unberechenbare Spiele und auf eine tolle Stimmung in den Arenen.

 

GIANTSEs ist schön zu beobachten, dass viele Spieler ihrem Verein oder zumindest der Liga die Treue halten. Die GIANTS Düsseldorf sind dafür das beste Beispiel: Neun Spieler aus der vergangenen Saison werden auch in 2009/2010 der Mannschaft angehören. Dies ist von herausragender Bedeutung für die Identifikation der Fans und Sponsoren mit dem Club oder der Liga – und ist übrigens ganz unabhängig von der Nationalität der Akteure. Neben dieser Tatsache sind Spannung und Unberechenbarkeit ohne Zweifel die wichtigsten Attribute unserer Liga, mit denen wir auch in 2009/2010 für unsere tolle Sportart werben können.

 

Danke für die Teilnahme an diesem Interview.

 

 
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